Blog-ade!

Nein, es ist kein Abschiedsgruß im Sinne von „Ade Blog“, sondern viel mehr eine vorübergehende Blockade von Beiträgen für den Blog. Blo-ga-de. Kleiner Wortwitz.

Spaß beiseite. Momentan lässt es meine Zeit einfach nicht zu Blogbeiträge kürzerer oder größerer Art zu verfassen. Dennoch möchte ich ein paar Eindrücke der Lohengrin-Aufführung an der Semperoper Dresden vom 22.05.2016 teilen, die zumindest bei manchen als der „beste Lohengrin ihres Lebens“ gilt. Manche Feuilleton-Redakteure ließen sich sogar zu neuen Wortkreationen wie „Schwansinn“ und „Lohendream“ hinreißen, um der Singularität des Ereignisses Rechnung zu tragen.

Natürlich war der Abend auch für mich ein Unikum. „Eine Sternstunde. Froh und glücklich müssen wir sein, dass wir dabeisein dürften.“ – um es mit den Worten von Dr. Schönferber zu sagen. Wagner- und Rollendebüt für Anna Netrebko. Lohengrin-Debüt für Piotr Beczala. Ansonsten bot Christian Thielemann – neben der bemerkenswerten musikalischen Leitung der Staatskapelle Dresden – das Who-is-who des Wagnerfachs an. Georg Zeppenfeld, Evelyn Herzlitzius, Tomas Konieczny. Ein Rund-um-sorglos-Paket, welches einen staunend zurückließ. Besonderen Respekt trotze einem Anna Netrebko ab, welche eine tadellose Textsicherheit und -verständlichkeit des Wagner-Deutsch an den Tag legte. Davon könnte sich manch‘ deutschsprachiger Sänger noch etwas abschauen. Auch die musikalische und schauspielerische Gestaltung der Elsa war ein Empfehlungsauftritt für Bayreuth. Fairerweise bleibt anzumerken, dass die Ausnahmesopranistin merklich trotz allem eine hohe Konzentration für den Abruf des Textes aufwand. Die von ihr gewohnte Leichtigkeit des Spiels war etwas anders, was aber nicht negativ ins Gewicht fiel. Zu Gute kam allen auch die „historische“ Inszenierung aus dem Jahr 1983, bei welcher die Personenregie (falls man sie so nennen kann) zumeist die Bühnenrampe als Ziel hatte. Alles in allem mäkeln auf Star-Niveau.

Bei bestem Wetter strömten übrigens noch Tausende auf den Opernplatz, um beim Open Air via Leinwand das Drama zu verfolgen.

So das war’s. Vermutlich geht es an dieser Stelle erst im Herbst weiter! Der Grund? Da halt ich es mit Lohengrin: „Nie sollst du mich befragen…“.

6 Kommentare

  1. Ich kenne das Problem. Freue mich trotzdem immer wieder über Posts von dir!

    Und btw: Ich bin sehr in ❤ mit diesem Lohengrin! Hast du vor, die kommenden Wagnersachen im Herbst auch zu besuchen? Resp. hast du bei der Ticketlotterie Glück gehabt? Wir haben momentan nur Tickets für's Rheingold.

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    1. DIESER Lohengrin wird wohl eine einmalige Episode bleiben! Evtl. Rheingold. Siegfried eher nein. Steht bei mir in der Wagner-Reihung sowieso ganz hinten und die Inszenierung in Dresden ist kein großer Wurf; zumindest, wenn es sich so fortsetzt wie bei Walküre.

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      1. Inszenierung… Als ob man in Dresden wegen der Inszenierung in die Semperoper gehen würde 😉 Die Walküre fand ich auch eher dröge. Na, vielleicht sieht man sich dann beim Rheingold – wir haben glaub ich die Karten am 22. Oktober.

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  2. Schade, schade. Wer nicht selbst einen Blog regelmäßig „befüllt“, weiß nicht, was an Zeit, Arbeit und Konzentration dahinter stecken. Nettes Wortspiel übrigens. 2014/2015 musst ich hauptsächlich berufshalber meine Schreib-Aktivitäten ziemlich herunterfahren. Dennoch, toi, toi, toi und hoffentlich hört man wieder bald was.

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